Verwandlungen /Transformations Hellbrunn 1999

/>Verwandlungen. NaturObjekte 1999

Ein Out-door Kunstprojekt von Wolfgang Richter in Hellbrunn

 Der Schloßpark von Hellbrunn ist im Nordwesten im italienisch-französischen Stil und im Südosten als englischer Garten angelegt. Auf diesen Dualismus von

Kunst und Natur innerhalb der Ideen zur Park- bzw. Gartenanlage selbst spielt auch die Arbeit von Wolfgang Richter an. In armen Materialien gefertigte NaturObjekte nehmen hierbei Bezug auf ein kreatives Wechselspiel zwischen Natur und Kunst. Strandgut von den Salzachauen im Norden der Stadt wird zur Kunst, die im Süden der Stadt gezeigt wird. Mit Bezugspunkten zu Arte povera und Landart wird Verwandlung als Thema für Wolfgang Richter auf mehreren Ebenen bedeutsam.

Der Künstler will nicht provozieren. Er setzt unauffällige Akzente. Und es stört ihn auch nicht, würde seine Kunst von manchen übersehen. Er bespielt mit großer Zurückhaltung sowohl den französischen Park als auch den englischen Garten, wobei immer das Prozeßhafte thematisiert wird. Was ist damit gemeint?

Die Kunstwerke von Wolfgang Richter dürfen und sollen Veränderung bewirken aber auch erfahren. Oft bestehen sie aus bereits transformierten Ausgangsstoffen, wie etwa Schwemmholz oder Styroporstücken, die vom Wasser der Form von großen Kieselsteinen entsprechend geschliffen sind. Wenn hier ein Lehmhaus bewußt der Witterung und dem Zerfall ausgesetzt wird, oder Weidenzweige so installiert werden, daß sie nach einer gewissen Zeit austreiben oder auf Strohballen das Gras zu sprießen beginnt, dann zeigt sich darin die Absicht den Lauf der Zeit als Maßstab für Veränderungen in das Kunstwerk selbst zu integrieren. Auf einer anderen Ebene berühren dann die in Wiese und Wald angebrachten Spiegel das Thema dahingehend, daß sie durch die in Veränderung begriffene Umwelt immer neue Bilder erschaffen können. Sowohl das Sichtbarmachen von Werden und Vergehen als Teil eines künstlerischen Prozesses, als auch eine organische und zyklische Sicht im Umgang mit Kunst, liegt der Arbeit von Wolfgang Richter generell zu Grunde.

Elisabeth Rath

“Transformations. Objects in Nature.“1999

An Outdoor Art Project by Wolfgang Richter in Hellbrunn

The park surrounding Hellbrunn Palace is Set in the Italian- French style on its northwestern side and designed as an English garden on die southeast side. The work of Wolfgang Richter plays with the dualism of art and nature as it pertains to die idea of park and garden landscapes. ‘Objects in Nature‘ made of simple materials point to this creative interplay between nature and art. Things found on the shores of the wetlands along die Salzach to the north of die city are presented in the southern part of the city. With references to “Arte povera“ and rural art, the theme of ‘Tansformations‘ is given meaning by Wolfgang Richter on many leyels.

The artist does not wish to provoke. He sets imperceptible accents. It would not bother him, if some failed to even notice his art. He toys reticently with both the French park and the English garden, always thematizing the processual. What is meant here?

Wolfgang Richter‘s works of art may and should both undergo and induce transformation. They often consist of materials which have already undergone some change, such as driftwood or pieces of styrofoam, which have been polished by water into forms such as giant pebbles. When a clay house is deliberately left to the effects of wheather and collapse or willow branches are instailed in such a way as to sprout after a while or grass appears on straw bales, then the intention of the artist becomes visible to integrate the passage of time as a measure for transformation into the artwork itself. On another level, the reflections installed in woods and meadows underscore the theme to the extent, that they create ever new images by means of an environment understood as transformation. Both the underscoring of becoming and decaying as part of the creative process, as well as an organic and cyclical approach to the treatment of art, generally underlies the work of Wolfgang Richter.

Elisabeth Rath